“Hilfe auch zulassen”

durch die Diakoniestation Windeck

Pflegende Angehörige im Blick beim Diakoniesonntag in Windeck-Herchen

Windeck: Am Sonntag 15.09. haben unsere beiden Trägergemeinden Herchen und Rosbach der Diakoniestation Windeck gemeinsam den diesjährigen Diakoniesonntag gefeiert. Eingeladen waren auch die Kirchengemeinden Leuscheid und Eitorf, da diese im Versorgungsgebiet der Diakoniestation Windeck liegen.

Im Vordergrund des Gottesdienstes stand die Hilfe und Unterstützung für Pflegebedürftige und ihre pflegenden Angehörigen.

Pfarrer Pollmann ging in seiner Predigt auch auf die persönliche Betroffenheit beim Umgang mit demenziell Erkrankten ein. Pfarrer Ritgen dankte den Schwestern und Pflegern in persönlichen Worten für ihr Engagement in der aufsuchenden Hilfe. Nach dem Gottesdienst kamen die zahlreichen Besucher noch zu einem kurzen Informationsaustausch bei Kaffee und Kuchen im Gemeindehaus zusammen.

Frau Schmidt, die Pfl egedienstleitung der Diakoniestation Windeck griff ebenfalls das Thema Demenz auf: „Dies ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Immer mehr Menschen leiden an dieser Krankheit. Deshalb haben wir mit der Tagesbetreuung Memory in Stromberg eine attraktive und preisgünstige Möglichkeit geschaffen, mehrere dementiell Erkrankte gemeinsam zu betreuen. Dies Angebot wird sehr stark nachgefragt.“
Die Tagesbetreuung kann von Montag bis Freitag in der Zeit von 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr genutzt werden. Die Dauer des Aufenthaltes ist für den dementiell Erkrankten frei wählbar.

Somit können die pfl egenden Angehörigen ihre Auszeiten individuell gestalten. Die Kosten übernimmt im Rahmen der Budgets die Pflegekasse. Zusätzlich können bei dem Aufenthalt ärztlich verordnete Leistungen durchgeführt und warmes Essen bestellt werden. Für letzteres fallen Extrakosten an. Laut Frau Schmidt sind noch vereinzelt Plätze frei.

Informationen dazu sowie die Anmeldungen erfolgen über die Diakoniestation (022 43 / 8 01 60).

Herr Wirth, Geschäftsführer der Diakonie vor Ort gGmbH als Träger wies auf die geringen Mittel aus der Pflegeversicherung hin:
„Wir stellen fest, dass sich viele Betroffene aus Scham, aber auch um anderen nicht zur Last zu fallen, zurückziehen. Angehörige sind mit der Pflege und Betreuung oft stark ausgelastet, sehr oft auch überlastet. Dadurch vernachlässigen sie ihre sozialen Kontakte zu Freunden und Bekannten. Freizeitaktivitäten und Hobbys, sogar die eigene Gesundheit werden oft in den Hintergrund gestellt.“

Zumindest sollten die pfl egenden Angehörigen die Hilfen, die es gibt und die ihnen zustehen, auch annehmen. Umfangreiche Beratung zu allen Möglichkeiten der Hilfe und Unterstützung bietet die Diakoniestation Windeck. Er forderte die Anwesenden auf, auch in der Nachbarschaft und im Bekanntenkreis nach Überlastungs-situationen zu schauen und auf die Beratung der Diakoniestation hinzuweisen.
„Mit dem gemeinsamen Angebot gehen die Kirchengemeinden einen vorbildlichen Weg zur Versorgung von Hilfsbedürftigen und ihren Angehörigen,“ so Wirth. „Die demografische Entwicklung zusammen mit der negativen Bevölkerungsentwicklung im ländlichen Raum macht es dringend notwendig, dass sich die Kirchengemeinden auch mit dem Thema Demenz beschäftigen.“

Im Anschluss an die kurzen Vorträge konnten noch individuelle Fragen mit den Fachleuten besprochen werden. Dies wurde reichlich genutzt.
Die Diakonie vor Ort gGmbH betreibt fünf Diakoniestationen in Bergneustadt, Gummersbach, Waldbröl, Wiehl und Windeck und versorgt dort mit über 150 Mitarbeitende ca. 650 Pflegebedürftige und Patienten. Das Angebot umfasst neben den häuslichen Leistungen der Pflege und Hauswirtschaft auch Demenzbetreuung zuhause, umfangreiche Beratung, Schulungen zuhause, Vorbereitung von Einstufungen und vieles mehr.